Balou`s Sohn "Jester"

Zu vielen Welpenkäufern von Balous Kindern hege ich gelegentliche bis regelmäßige Kontakte. Manche Kontakte sind stärker ausgeprägt und aus einigen Kontakten haben sich Freundschaften entwickelt.
Ines habe ich bisher leider noch nicht persönlich kennengelernt, aber wir hören regelmäßig voneinander. Weil sie mir so oft von Jester vorschwärmt und ich viele Parallelen zu Balou feststelle, habe ich sie gefragt, ob sie Jester nicht einmal zusammenfassend beschreiben möchte. Herausgekommen ist eine kleine Liebeserklärung an ihren Hund, die ich nur all zu gut nachvollziehen kann!
Vielen Dank, liebes Ines für so viele ehrliche Worte! Ich freue mich so, dass ihr zwei zusammengefunden habt! (Juni 2011)

„Hallo Anke,

Deine Homepage gefällt mir eben deshalb auch so gut, da du sie wirklich sehr persönlich gestaltest hast.
Eigentlich war am Anfang auch mein Gedanke, nur eine einfache Charakterbeschreibung über Jester zu berichten, aber daraus wurde eben mehr. Du hast Recht, es ist fast eine Liebeserklärung an meinen Hund. Ich kann ihn einfach nicht nur sachlich und nüchtern beschreiben.
Und über die Dummyarbeit sind wir so richtig zusammengewachsen und es war so schön mitzukriegen, wie wir immer mehr zu einem Team geworden sind. Auch könnte ich ihm nie böse sein, wenn es auf Prüfungen nicht so gut läuft, ich suche dann immer zuerst die Fehler bei mir. Für einige ist so ein Hund eher ein Sportinstrument und diese sind so ehrgeizig, dass sie immer nur auf das eine hinarbeiten, nämlich auf Prüfungen zu gewinnen und den Hund dementsprechend behandeln.

Du kannst meinen Text auf die Homepage setzen, denn ich finde du hast Recht, es gibt wirklich viel zu wenig Leute, die so persönliche Worte über ihren Hund wählen, und meine Worte sind genau das, was ich für diesen Hund fühle.


In den letzten Tagen habe ich mir sehr viele Gedanken über mich und meinen Hund gemacht.
Ich habe dann kurzentschlossen zu einem Block gegriffen und diese Gedanken zu Papier gebracht.
Ich möchte sie Dir nicht vorenthalten, da Dein Hund nicht ganz unbeteiligt an meinem Hund ist.

"JESTER " MEIN TRAUMHUND"

Es fing alles an, nachdem unser allgeliebter Familienhund " JOSCHI "mit 10,5 Jahren von heute auf morgen über die Regenbogenbrücke gegangen war.
Sein Tod hinterließ eine große Lücke in unserer Familie. Trotz aller Trauer um diesen tollen Familienhund konnte ich mir ein Leben ohne Hund nicht mehr vorstellen.
Mein ganzer Alltag war auf einen Hund ausgerichtet. Voller Tränen in den Augen, habe ich meiner Familie berichtet, dass ich mich auf die Suche nach einem neuen Hund machen werde.
Joschi war ein waschechter Labi-Flat-Mischling. Sein Wesen hat die ganze Familie begeistert. So mußte also wieder ein Retriever her. Aber was für einer?

Mein Mann und ich haben uns für einen reinrassigen Labrador entschieden. Da mir rein optisch der Arbeitslinien Labi besser gefiel, sollte es so einer sein. Da ich mich aber über diese Zuchtlinie informiert habe, wußte ich, dass dieser nicht nur körperlich sondern auch geistig beschäftigt werden mußte. Ich konnte mir nur noch nicht vorstellen, wie diese Beschäftigung aussehen sollte. Doch bevor ich mir darüber Gedanken machte, begab ich mich auf die Suche nach einem Züchter. Die ersten zwei Züchter, die ich anrief, wollten mir gar keinen geben und hatten mir nicht nur abgeraten, sondern sind zu mir am Telefon so unfreundlich gewesen, dass ich die Hoffnung auf so einen Hund schon aufgeben wollte.
Erst Jasmin, die dritte Züchterin, gab uns die Chance sie einmal zu besuchen, um uns kennen zu lernen. Sie erzählte uns von der Dummyarbeit und empfahl uns auch Bücher darüber. Wir mußten bei ihr einen guten Eindruck hinterlassen haben, denn als am 24.12.2007 ein Wurf von 7 Welpen auf die Welt kam, rief sie uns an, dass wir einen Rüden von ihr haben konnten. Es war für uns das beste Weihnachtsgeschenk, das wir haben konnten. Bei unserem zweiten Besuch bei Jasmin waren die Welpen fünf Wochen alt. Jester war als erster Welpe bei mir und blieb die ganze Zeit über in meiner Nähe. Er war nicht der hübscheste Welpe, aber ich spürte, dass dieser und kein anderer Welpe meiner war.
Wir holten ihn mit 8 Wochen in unser Heim und von da an war und ist er bis heute mein schwarzer Schatten.

Da ich das Vertrauen meiner Züchterin in mich nicht enttäuschen wollte, habe ich mich mit Büchern und DVD`s intensiv über die Dummyarbeit informiert. Ebenso habe ich mich bei einer Hundschule, die Dummyarbeit anbietet, angemeldet.
Ich hatte von dieser Materie keine Ahnung und habe bei Null angefangen. Am Anfang dachte ich oft, was habe ich mir da angetan, aber aus Liebe zu meinem Hund habe ich weitergemacht. Mit der Zeit bin ich mit Jester immer mehr in die Dummyarbeit hineingewachsen und heute kann ich mit Stolz sagen, es ist mein Traumhobby geworden.

Da ich schon unseren ersten Hund trotz drei Kinder sehr gut erzogen habe, hatte ich bei der Erziehung und Prägung von Jester keinerlei Probleme. Er war schon sehr früh steady, aber sich auf etwas länger konzentrieren konnte er lange noch nicht. Am Anfang beneidete ich immer die anderen Hundeführer, deren Hunde sich auch über einen längeren Zeitraum auf ein Dummy konzentrieren konnten. Jester´s Interesse wich schnell einem Schmetterling, der in seiner Nähe herumflatterte, einem Pferd und einem Hund auf der anderen Straßenseite oder den Kühen auf der Weide. So habe ich beschlossen, die Trainings unter der Woche sein zu lassen und die Dummys in unsere alltäglichen Spaziergänge einzubauen und siehe da, plötzlich machte es ihm Riesenspaß. Er machte Riesenfortschritte und sein Vertrauen in meine Hand wurde immer größer. Jester ist nicht der geborene Marker, seine große Stärke sind die Blinds. Auch läßt er sich trotz eines anderen Dummys in der Nase in eine ganz andere Richtung lenken. Dieser Hund liebt mich so, dass er für mich durchs Feuer gehen würde. Er ist die Ruhe selbst und ist mir noch nie bei einer Prüfung eingesprungen.
Handlingsfehler verzeiht er sofort, aber launisch darf man bei ihm nicht sein, das merkt man ihm dann sofort an. Jester bewies mir soviel Vertrauen, dass ich es wagte, schon mit 2 Jahren in die fortgeschrittene Klasse aufzusteigen.
Heute ist Jester dreieinhalb Jahre alt und wir haben bereits eine sehr gut bestandene Openprüfung hinter uns. Ebenso wurde ich zwei Wochen vor dem German Cup gefragt, ob ich für jemanden einspringen würde. So bin ich mit Jester und zwei Flats im Team mit viel Unsicherheit gestartet. Aber meine Bedenken waren umsonst, er hat seine Aufgaben so toll gemeistert, dass ich vor Stolz schier platzte.

Dies alles hat mir gezeigt, dass ich mit Jester trotz aller Unerfahrenheit am Anfang den richtigen Weg gefunden habe, denn ich bin mit ihm schon sehr weit gekommen. Ich will damit sagen, dass sich doch einige Züchter vielleicht mal einen Ruck geben und auch ganz unerfahrenen Hundeführern eine Chance auf einen Arbeitslabi geben sollten.
Ich bin Jasmin unsagbar dankbar, dass sie mir diesen Hund anvertraut hat, denn sie hatte weit mehr Bewerber als Welpen für diesen Wurf. Ich habe sie als eine tolle Züchterin kennen gelernt und es tut mir sehr leid, dass ich ihr meinen Weg mit Jester nicht mehr mitteilen kann.

Auch im Alltag ist Jester ein vorbildlicher Begleiter. Er hat auf Sparziergängen einen großen Radius, trotzdem lässt er mich aber nie aus den Augen. Ich kann ihn überall mitnehmen, sei es in die Stadt, ins Restaurant, ins Hotel oder auch zu Freunden, überall fällt er nur positiv auf. Er ist kein Schmuser, aber Körperkontakt ist ihm sehr wichtig. Sitze ich beim Essen oder im Büro, immer liegt er unter dem Tisch und legt sein Kopf auf meinen Fuß.
Er gibt mir so unendlich viel, denn er ist meine Fitness, meine Gesundheit und mein Seelenheil. Er hilft mir meine Alltagsprobleme zu vergessen.

Wie gesagt er ist mein absoluter Traumhund!

Liebe Anke, auf diesem Wege möchte ich auch Dir Danke sagen, denn ohne Dich und Balou gebe es Jester nicht.
Auch bin ich froh, Dich als Ansprechsperson zu haben und ich möchte Dir auch weiterhin meinen Weg mit Jester mitteilen.“