Assistenzhund

Der Begriff Assistenzhund ist sehr vielseitig. Er umfasst die Begleitung kranker oder behinderter Menschen (Begleithund) als auch der Einsatz als Therapiehund für psychisch labile oder kranke Menschen zu therapeutischen Zwecken.

Durch seine zugleich körperlichen und verhaltenstypischen Qualitäten, aber auch durch seine bemerkenswerten Eigenschaften bezüglich Arbeit, Mut, psychischer Stabilität und der Fähigkeit Freude zu bereiten, wurde der Labrador führend unter den als "Hilfskräfte des Menschen" eingesetzten Rassen!

Der Begleithund kann Menschen, die durch körperliche Behinderungen in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt sind helfen, sie von anderen Personen unabhängiger zu machen, indem er alltägliche Handgriffe übernimmt.

Man unterscheidet

Der Blindenhund begleitet blinde Menschen im Haushalt, im Straßenverkehr, zu Einkäufen und in Restaurants und ist auch dort sein ständiger Begleiter, wo anderen Hunde häufig der Zutritt verboten ist. Er bewahrt seinen Menschen vor Gefahren im Straßenverkehr und leitet ihn auf einen sicheren Weg. Oftmals ist der Blindenhund die einzige Möglichkeit für einen Blinden, ohne fremde Hilfe das Haus zu verlassen oder zu verreisen. Ein ausgebildeter Blindenhund kann auf ca. 50 verschiedene Kommandos reagieren.
Der Blindenhund ersetzt dem Blinden das Augenlicht. So erlaubt er dem Blinden, sich wieder in das soziale Leben einzugliedern und eine mit seiner Behinderung zu vereinbarende Tätigkeit zu übernehmen. Das ist ein entscheidender Faktor beim Erringen seiner Unabhängigkeit.

Der Behinderbegleithund begleitet Menschen im Rollstuhl oder anderen körperlich behinderten Menschen. Er unterstützt den Menschen dort, wo dieser aufgrund seiner körperlichen Behinderung eingeschränkt ist.

Blindenhunde und Behindertenbegleithunde können seinem Menschen dabei helfen Gegenstände aufzuheben und zu bringen, Türen zu öffnen und zu schließen, Lichtschalter und Klingel zu betätigen, Alarm auszulösen und Hilfe zu holen, sich an-und auszuziehen und den Einkauf zu verrichten.

Ein Hund für taube Menschen wird dafür ausgebildet, auf Geräusche und Signaltöne zu reagieren. Er meldet Feuer- und Rauchalarm, Telefonklingeln, Türklingeln und Babygeschrei und führt seinen Menschen zum Ausgangspunkt des jeweiligen Signals.
Z.B. springt der Hund aufs Bett, wenn der Wecker klingelt, er zieht am Hosenbein, wenn die Haustür schellt und er nimmt sanft die Hand des Gehörlosen in die Schnauze, wenn unangemeldeter Besuch im Zimmer steht.
Hunde als Helfer für Schwerhörige oder Gehörlose haben in ihrer Ausbildung mehr als 70 gesprochene und 20 durch Gebärden ausgedrückte Befehle erlernt. Erschwert wird der Lernprozess dadurch, das die Stimme eines Gehörlosen oder Schwerhörigen in Intonation und Sprechweise anders ist als die eines normal Hörenden.

Als Servicehunde für Kinder und Therapiehunde werden Hunde eingesetzt, um Geborgenheit und emotionale Sicherheit zu vermitteln oder auch Vetrauen zur Umwelt neu aufzubauen.

Servicehunde für körperlich behinderte Kinder sind Partner und Freunde zugleich. Ein Hund akzeptiert einen Menschen wie er ist und wertet nicht! Auf diesem Weg vermittelt er dem behinderten Kind Geborgenheit und emotionale Sicherheit. Er hilft dem Kind eigene Kompetenzen zu erlangen und Verantwortung für sich und den Hund zu übernehmen. Das Selbstwertgefühl des Kindes steigt und fördert die Entwicklung sozialen Verhaltens bis hin zur Integrität ins soziale Umfeld.
Dieses durch das Tier provozierte therapeutische Phänomen spielt besonders im Bereich des Autismus eine große Rolle, da die Gründe für diese Krankheit noch unbekannt sind und es bisher noch keine Behandlung gibt.

Im Gegensatz zum Servicehund, der für seinen Menschen einen ständigen Begleiter darstellt, ist der Therapiehund nicht alltäglicher Begleiter eines einzelnen Menschen, vielmehr bildet er mit seinem Hundeführer ein Team, welches zu therapeutischen Zwecken Besuchsdienste durchführt. Dies können Besuche in Altersheimen, psychologischen Einrichtungen oder Anstalten sein. Durch die Anwesenheit des Hundes und den Kontakt zu diesem beginnen Menschen wieder Vertrauen in ihre Umwelt zu bekommen oder überhaupt das Interesse an dieser selbst. Die zwischenmenschliche Kommunikation findet zunächst über den Hund statt und schließlich öffnet sich der Mensch auch wieder anderen Menschen und seiner Umwelt.